Dem Plastik auf der Spur: Forschungsreise durch den Beagle-Kanal erfolgreich beendet
Gyres-Meeresexpedition in Kooperation mit Electrolux und „Vac from the Sea“-Repräsentantin Brit Liggett läuft im chilenischen Zielhafen ein.Das Ausmaß der Meeresverschmutzung durch Kunststoffabfälle im sogenannten „Great Pacific Garbage Patch“ wurde bereits von vielen Wissenschaftlern untersucht. Bislang blieben jedoch die Auswirkungen des weltweiten Phänomens in abgelegenen Regionen wie dem Beagle-Kanal vor der Küste Feuerlands nahezu unerforscht. Im Zuge der einzigartigen Expeditionsreise „Sea Dragon“ untersuchte ein Forschungsteam die Belastung der Meeresgewässer durch Plastikabfälle. Die Crew der renommierten Forschungsorganisation 5 Gyres und „Vac from the Sea“-Bloggerin Brit Liggett beendeten diese Woche erfolgreich ihre elftägige Seereise im Hafen von Valdivia/Chile. Die 26-jährige New Yorkerin hatte vom 3. bis 14. März 2011 im Rahmen der Electrolux-Initiative „Vac from the Sea“ ihre Seetüchtigkeit unter Beweis gestellt. Sie hielt die Erlebnisse und Erkenntnisse aus der Forschungsreise in spannenden Berichten und Bildern auf dem „Vac from the Sea“-Blog fest.
Durch Wind und Wellen um die ganze Welt
Plastikmüll gelangt auch an die entlegensten Orte der Welt und wird durch Stürme oftmals weit ins Inland getragen. So stieß das Forschungsteam auch im menschenleeren Caleta Lamento del Indio, kilometerweit von der nächsten Siedlung entfernt, auf gefüllte Kunststoffölfässer und skurrilen Plastikmüll wie beispielsweise Rollschuhräder und Schrotflintenhülsen. „Viele Menschen meinen, unsere Meere seien unendlich. Doch trotz ihrer Größe können sie unserer Zerstörung nichts entgegenhalten. So werden unsere Abfälle über Strömungen in jeden Winkel der Weltmeere geschwemmt. Das sogenannte Sankt Florian-Prinzip, dieses Problem betreffe nicht die eigene Person, funktioniert hier nicht. Der Ozean zirkuliert ständig und geht daher jeden etwas an“, so 5 Gyres-Mitglied und Skipper Clive Cosby.
Mit dem Mikroskop Umweltsündern auf der Spur
Besonders die sogenannten langlebigen organischen Schadstoffe, kurz POPs (Persistant Organic Pollutants), wurden im Rahmen der Gewässeruntersuchungen unter die Lupe genommen. Sie sind nahezu überall auf dieser Erde zu finden und gelangen durch Meeres- und Luftströmungen auch in unbesiedelten Regionen. „Die Kunststoffteilchen werden aufgrund ihrer Langlebigkeit in den verschiedensten Alltagsprodukten wie Gore Tex-Jacken und Teflon-Pfannen, aber auch in Reinigungsmitteln und Feuerlöschern verwendet“, sagt Anna Rotander, Bord-Wissenschaftlerin von der schwedischen Örebro Universität. „Durch die Analyse dieser Kunststoffteilchen können wir herausfinden, woher das Material ursprünglich stammt und auf welchen Wegen es sich in den Ozeanen fortbewegt.“ Die Forschungsorganisation erhält Aufschluss über Umfang und Art der Meeresverschmutzung und kann so Lösungen vorantreiben, um verunreinigte Gewässer vom Plastikmüll zu befreien.
Weitere Informationen zur „Vac from the Sea“-Kampagne sowie die Erfahrungsberichte der Öko-Bloggerin Brit Liggett und umfangreiches Bild- und Videomaterial von der Expedition sind auf VacfromtheSea verfügbar.
Über die Initiative „Vac from the Sea“
Seit dem Start im Jahr 2010 rückt die Kampagne „Vac from the Sea“ sowohl die Thematik der Meeresverschmutzung durch Plastikmüll, als auch das Recycling sowie die Verwendung für nachhaltig produzierte Hausgeräte in den Fokus. Zusammen mit Experten und freiwilligen Helfern sammelte Electrolux Plastik aus fünf Meeresgewässern sowie aus Korallenriffen, von Küstenabschnitten, Stränden und Felsspalten und entwickelte daraus fünf Konzept-Staubsauger in buntem Plastikmosaik-Design.